FESTAKT – Überquerung über Ems-Jade-Kanal jetzt offiziell eingeweiht
Frank Buchholz von der Straßenbaubehörde lobte die Gemeinschaft und gute Zusammenarbeit. Namensgebung im Herbst. VON CHRISTIAN BEHRENDS
MARCARDSMOOR – Ein Präsent hatte Frank Buchholz von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich nicht dabei, als er am Sonnabendvormittag bei der Dorfplatz- und Brückeneinweihung in Marcardsmoor aufschlug. „Die neue Landesstraße 12 als Gastgeschenk habe ich heute noch nicht mitgebracht. Aber wir arbeiten daran“, scherzte der Leiter des Geschäftsbereichs Aurich, als er während des Festaktes das Wort erhob.
Am Vormittag zählten hauptsächlich Einwohner aus dem Ort zu den Besuchern der kleinen und beschaulichen Dorfplatz- und Brückeneinweihung. Kaum verwunderlich, denn sie waren in den letzten anderthalb Jahren diejenigen, die die große Baustelle täglich vor Augen hatten und mit unvermeidbaren Unannehmlichkeiten klar kommen mussten.
Ortsvorsteherin Frieda Dirks betonte, dass der Verkehrsfluss während der Zeit aufgrund einer Behelfsbrücke kaum beeinträchtigt wurde. Allerdings wurde der durch ehrenamtlichen Einsatz von Marcardsmoorern erschaffene Dorfplatz hinter dem Feuerwehrhaus in Mitleidenschaft gezogen und war nicht nutzbar. Doch das alles ist mittlerweile Geschichte. Die blaue Trogbrücke aus Stahl ist seit Dezember des vergangenen Jahres freigegeben. Und auch der Dorfplatz ist hergerichtet. Somit gab es Sonnabend gleich zwei Anlässe zum Feiern.
„Die Brücke ist sehr schön geworden“, so Frank Buchholz. „Marcardsmoor ist in aller Munde“, sagte er. Überall, wo ein neuer Brückenbau anstehen würde, hieße es nur: „Wir wollen so eine Brücke wie in Marcardsmoor.“ Zudem lobte er die Gemeinschaft der Marcardsmoorer. Buchholz: „Die Dorfgemeinschaft ist schon etwas besonderes.“
Währenddessen die Kosten der neuen Brücke eindeutig beziffert werden können – wie berichtet wurden 2,3 Millionen Euro in die Hand genommen – fiel es Ortsvorsteherin Frieda Dirks schwer, eine ebensolche Aussage zum sehr gelungenen Dorfplatz zu treffen.
„Unsere ,Dörpslü‘-Arbeitsgruppe hat weit über 1000, wenn nicht sogar mehr als 2000 Arbeitsstunden in unseren Dorfplatz investiert“, sagte Dirks. Wiesmoors Bürgermeister Friedrich Völler brachte es in seiner Ansprache schließlich auf den Punkt: „Aus meinem Herzen heraus kann ich sagen, dass der Dorfplatz ein Schmuckstück im Zentrum Marcardsmoors geworden ist.“ Er lobte den Einsatz der Bürger. Unstimmigkeiten betreffend der Eigentümerverhältnisse seien mittlerweile geklärt, so der Kommunalpolitiker.
Zur zukünftigen Nutzung des Platzes äußerte sich dann noch Frieda Dirks. „Es gibt viele Gedankengänge. Wir müssen mal schauen“, so die Ortsvorsteherin im Gespräch mit unserer Zeitung. Fest stünde auf jeden Fall, dass der Dorfplatz, von dem man aus auf die neue Brücke schauen kann, ein Ort der Begegnung werden soll.
Für Frank Buchholz und sein Team ist die Arbeit übrigens noch nicht vorbei. Im Herbst sollen die Fahrbahnübergänge optimiert werden, da es Beschwerden hinsichtlich der Lautstärke gab, die immer dann erzeugt wird, wenn Autos die Brücke befahren. Zudem soll zu einem späteren Zeitpunkt auch die offizielle Namensgebung stattfinden. In Gedenken an den Gründer Marcardsmoors wird der Stahlkoloss „Eduard-von- Marcard-Brücke“ heißen.
Quelle: „Anzeiger für Harlingerland“ vom 15. August 2016